Soviel vorweg: ich LIEBE es, die Kindergeburtstage meiner zwei Töchter zu planen. Das ist ein klassisches Beispiel dafür, dass die selbe Sache für die eine Mama der blanke Horror und für die andere Mama in gewisser Hinsicht sogar eine Art Selfcare ist. Ich komme beim Vorbereiten und Recherchieren und Basteln in eine Art kreativen Flow und das entspannt mich tatsächlich. Das werden jetzt viele nicht nachvollziehen können. Mir geht es so, wenn ich von Müttern höre, dass sie sich beim Putzen entspannen können. Jeder ist einfach anders.
Trotzdem achte ich auch schon bei der Partyplanung darauf, meine Selbstfürsorge nicht außer acht zu lassen, bevor meine Energie-Ampel schwups in den roten Bereich rutscht. Immerhin ist ein Kindergeburtstag zusätzlich zu den alltäglichen Herausforderungen eine zusätzliche Aufgabe, die schnell zur Belastung werden kann, wenn man nicht auf sich selbst achtet. Hier nun meine Tipps für einen entspannten Geburtstag:
Planung
Eine gute Freundin hatte kürzlich zu mir gesagt, dass Kinder keine "Super-Party" brauchen und da hat sie vollkommen recht. Zu Beginn sollte man sich fragen, was das Kind wirklich gerne hat und als Ankerpunkte nehmen. Und dann sollte man sich aber auch fragen, was für uns Eltern Must-Haves und No-Gos sind. Wenn man zum Beispiel drinnen kein Chaos haben will, sollte man vielleicht eine Outdoor-Party planen. Oder wenn das Kind Ruhe schätzt, sollte man vielleicht die Gästeanzahl minimieren. Dazu aber später noch. Ich beginne mit der Planung auch schon immer recht früh. Dann läuft das so nebenbei.
Location
Neben den eigenen vier Wänden und organisierten externen Partys gibt es noch viele andere tolle Möglichkeiten. Man kann am Spielplatz, im Wald, am See oder in einem kleinen Streichelzoo feiern. Oftmals sind Kinder zumindest bis 6 Jahre auch von Eintritten befreit. Und dann packt man einfach Muffins, Wasser und Servietten ein und macht aus einem Jausenplatz schnell eine Geburtstagstafel. Im Winter ist es natürlich schon etwas schwieriger aber da kann man vielleicht in der Nähe irgendwo günstig einen Raum anmieten? Oder man veranstaltet eine Nordpol-Party.
Gäste
„Wen möchtest du einladen?“ - eine gefährliche Frage. Ich persönlich mag die Regel, dass so viele Kinder eingeladen werden, wie das Kind alt wird. Aber was tun, wenn es eine eingeschworene Kindergartengruppe gibt? Dann wäre zum Beispiel eine Outdoor-Party oder ein Geburtstagsausflug bzw. -wanderung gemeinsam mit den Eltern eine Möglichkeit, wie alle Kinder beisammen sein können.
Deko
Wir lieben Luftballons. Die hängen wir auf und verteilen sie auch am Boden. Dann schaut der Raum schon mal festlich aus. Je nach Motto können auch die Ballonfarben angepasst werden. Apropos Motto: ich finde ein Party-Thema praktisch, da es mir in der Vorbereitung eine gewisse Orientierungshilfe ist, aber es ist natürlich kein Muss. Meist kaufe ich Servietten passend zum Motto. Dann gibt es bei uns noch eine wiederverwendbare Happy-Birthday-Girlande und einen Holz-Geburtstagskuchen. Manchmal bastel ich noch entsprechend dem Motto aus Papier oder Karton ein paar Motive fürs Fenster oder zum Aufhängen. Ein Must-Have bei uns: eine Fotogirlande. Ich drucke Fotos vom Geburtstagskind vom letzten Jahr aus, schneide sie in eine quadratische Form zu und hänge sie mit Wäscheklammern an einer Schnur im Wohnraum auf. Die Girlande bleibt übrigens meist recht lange danach auch noch hängen, weil sie auch nach dem Geburtstag noch nett anzusehen ist. Und später werden alle Fotos in ein Album geklebt.
Kuchen
In erster Linie muss der Kuchen schmecken. Du backst gerne? Perfekt! Dann tob dich aus! Ich mag vor allem den kreativen Teil. Deshalb gibt es bei mir immer einen einfachen und heiß geliebten Karottenkuchen und eine unkomplizierte Topfen-Mascarpone-Creme zum Einstreichen. Und dann färbe ich je nach Motto die Creme ein oder dekoriere mit Süßigkeiten oder einem wiederverwendbaren Cake-Topper. Manchmal bastle ich aus Karton noch passende Motive und steck diese mit Holzspieße dazu. Und solltest du nicht gerne backen: lass es! Bitte eine Freundin oder Oma darum, etwas zu backen oder kauf eine Fertigbackmischung für Muffins oder eine Tiefkühl-Torte. Die Muffins könnten die Kinder zum Beispiel dann auch einfach selbst auf der Party mit Schokoglasur und Streusel verzieren.
Spiel & Spaß
Es gibt Partys, da laufen die Kinder einfach drei Stunden herum und haben Spaß und dann gibt es Partys, da gibt es einen strengen Ablauf. Ich bin tatsächlich für eine Mittellösung. Ich plane vorab ein paar altersgerechte Spiele, die ich situativ einsetze, wenn ich merke, es passt. Da findet man im Internet viele viele Ideen. Must-Have bei uns: die Schatzsuche. Zum 2. Geburtstag hatten wir eine vereinfachte Form davon: ich habe einen großen Teddybär in der Wohnung versteckt und die Kinder mussten ihn gemeinsam suchen. Beim letzten Mal hatte dann "Bobo" eine Schatztruhe mit einer Überraschung neben sich stehen. Für größere Kinder bietet sich eine Schatzsuche im Freien an. Bei uns ist der Schatzfund gemeinsam mit einem kleinen Boden-Feuerwerk (Papas Must-Have) auch dann gleich der krönende Abschluss der Party.
Gastgeschenke
Mitgebsel sind ein Fass ohne Boden. Ich persönlich finde die Idee schön, etwas auf der Party gemeinsam anzufertigen oder eine Kreativ-Ecke einzurichten und das Ergebnis können die Kinder dann mit nach Hause nehmen. Schön ist auch die Idee, während der Party noch einen Schnappschuss von dem Gast mit dem Geburtstagskind auszudrucken und mit einem selbst verzierten Bilderrahmen mitzugeben. Es geht aber auch entspannter und nachhaltiger: Kürzlich hörte ich von der Idee, dass das Geburtstagskind vorab kleine Spielsachen in einem Korb zusammensammelt, womit es selbst nicht mehr spielt und davon dürfen sich dann die Gäste zum Abschied etwas aussuchen. Bei uns gibt es ja immer am Ende der Party die Schatzsuche und in der Schatztruhe gibt es dann auch automatisch eine kleine Überraschung für jedes Kind zum Mitnehmen.
Entspanntes Planen
Mir hilft es auf jeden Fall, dass wir vom Grundgerüst her immer gleich vorgehen: Luftballons, wiederverwendbare Deko, Standard-Kuchen, Motto-Servietten, Fotogirlande, Schatzsuche, Mini-Feuerwerk. Da ist schon mal viel abgedeckt und ich muss über diese Sachen schon mal nicht mehr weiter nachdenken. Das weitere Drumherum wird dann je nach Zeit und Energiepegel erweitert. Das Geburtstagskind hat nämlich nichts davon, wenn seine Eltern total ausgepowert und gestresst sind. Auch hier gilt wieder einmal: alles kann, nichts muss! Dein Kind liebt dich so oder so. Aber entspannt gefällst du ihm definitiv besser!